Freitag, Januar 26, 2007

Geht's noch?


Geht immer:
Spaß haben.
Läuft man lange durch den langen langweiligen unterirdischen Gang von der U12 zur U6, kann man immer mal ein bißchen Bewegung in den Alltag bringen. Dazu muß man nur hektisch auf die Uhr schauen und dann losrennen. Garantiert laufen alle anderen mit, selbst wenn sie auch eben an der Digitalanzeige gesehen haben, dass die nächste Bahn erst in 4 Minuten kommt...


Geht nur bedingt:
Ernst bleiben.
Wenn beim Yoga 30 Mann mit geschlossenen Augen auf dem Rücken liegen, den Mund soweit wie möglich aufreissen, um dann mehrmals zu fauchen wie ein Löwe, dann soll mir mal bitte einer erklären, wie man da ernst bleiben kann.


Geht nicht:
Klar im Kopf bleiben.
Erhitzt man drei leere Tassen in der Mikrowelle, um dann nach zwei Minuten Rumstehen und Vor-sich-hin-starren festzustellen, dass man die Milch für die Tassen für den Milchkaffee aber noch in der Hand hält, und ertappt man sich dabei, dass man sofort »Apfel Z!« denkt, dann ist es Zeit für's Wochenende...

Dienstag, Januar 16, 2007

U6 richtung alt-mariendorf



zwei türkische halbstarke in heftiger diskussion
»ey, hab isch ihr gleich gesagt: isch heirate disch nur, wenn du tisch mitbringst!«

Freitag, Januar 12, 2007

monster.nachtrag





hier über ein paar umwege also die bilder zum gestrigen blogeintrag*

Donnerstag, Januar 11, 2007

Monster



Egon, mein Patenkind, steht total auf Ritter spielen (und Fußball, is klar). Das ganze vergangene Wochenende glich einer einzigen Schlacht. Ich weiß nicht, wieviele Male mein Kopf gespalten wurde, wie oft ich in finsteren Höhlen bei Wasser und Brot für immer bleiben mußte und wie oft mich ein Drache bei lebendigen Leib verspeist hat. Diskussionen, wie "aber wir können doch auch mal befreundete Ritter sein?" führten zu Unverständnis und Gewalt. "Du hast ja gar keine Ahnung! Du stehst ja auf dem Kopf." Na gut, seufz, dann eben wieder Wasser und Brot.
Leider noch immer rechnerlos, da das gute Stück seit Wochen in der Reha ist, kann ich keine Bilder vom Patenkindwochenende veröffentlichen. Kommt aber noch. Solange schon mal ein Platzhalter. Auf dem einen Bild hätte man zB sehen können, dass bei Playmobil die Bösen, die von Hause aus angeketteten und gefesselten Spielfiguren, schwarzafrikanischer Herkunft sind. Das hat mich echt schockiert. Der einzige Farbige im ganzen Set is natürlich der Böse. Klar.
Ich hoffe, das hat keinen Einfluß auf Egons Weltbild. Er wird übrigens sowieso mal ein weltberühmter Fußballstar. Mit seinen gerade mal 4 Jahren trainiert er jetzt bei Dessau 05. Na dann – Anpfiff!

Freitag, Januar 05, 2007

» Liebe, Feuer, Husten, Gicht...


... lassen sich verbergen nicht.«
Toll. Was man doch so alles lernen kann. Ich habe es ja schon lange aufgegeben in der Berliner Bibliothek Bücher zu erwarten, die ich wirklich gerne lesen würde. Früher, als ich noch Mitglied in der Sadtbücherei Dessau war, brauchte ich nur zu den Regalen mit zahlreichen Neuerscheinungen zu gehen und hatte allerhöchstens Mühe, alles nach hause zu bekommen. Hier aber ist immer alles ausgeliehen. Mal ganz abgesehen davon, in welch gruseligen Zuständen die meisten Bücher sind, manche sollte man lieber mit Mundschutz und Handschuhen lesen. Aber gut. Man ist ja flexibel und so habe ich mir seit einem Jahr eine bibliophile Ersatzbefriedigungssparte ausgesucht. Eine herrliche Regalreihe, die einzige immer gleich sortierte (vermutlich weil nie einer dahinkommt) - meine Lieblingsabteilung »VO« - Volkskunde. Ein Sammelsorium der kuriosesten Themen. VO 770 zum Beispiel bietet mehrere Bücher zum Thema »Bauernerotik in den Alpen«, unter VO 768 findet man alles »Vom Umgang mit der Leiche«, VO 722 bietet »Stickmotive aus alten Musterbüchern« und VO 800 beheimatet meinen derzeitigen Favoriten, ein kleines braunes Buch »Sprüche für Haus und Gerät«, eine Neuauflage von 1892. Darin finden sich viele Weisheiten, eben zu Haushalt und Gerät. Zu den Geräten (oder zum Haus?) zählen auch Männer. Dazu wird geschrieben: »Ein Mann, ein Wort; das merk' sofort, Denn Manneswort sei wahres Wort!« Äh, ja klar, und sonst so? Über Frauenzimmer stand nur langweiliges Zeug im Buch, von wegen sie müssten aufgeräumt sein und so. Na ja, nach so viel spannenden Büchern ist man jedenfalls sehr dankbar und froh, wenn man bekocht wird und noch dazu so eine stattliche Truckermahlzeit auf den Tisch kommt. Ein Hoch auf die Küche, und vielen Dank noch mal!