Freitag, Juni 08, 2007

Still-BeHa



steh ick so inner umkleide, wa, stehen da zwei ganz neue väter davor, und mit so frauenoberteilen in der hand, wa. ham die wohl die ischen inner kabine und assissterieren brav. na ja. fang die an sich zu unterhalten, wa. fragt der eine: »ja, mensch, hm, na wie macht IHR das denn beim stillen?« darauf zeigt dem sein kumpel stolz so ne bunt getupfte bluse: »also WIR tragen dabei immer SOLCHE oberteile.«
wie gerne hätt ick den und seine ische mal darin jesehen, eh alter eh.

Mittwoch, Mai 30, 2007

handstand tantrum clarendon ..


normalerweise fliegen meine spammails unbeachtet in den papierkorb. bei dem betreff „handstand tantrum clarendon ..“ war ich aber doch zu neugierig. frage mich nur, um was es da geht. der crash der firma sky flyer? ein flugzeugabsturz? eine gruselgeschichte?

„DIE HAST IST BEGONNEN!
AM MITTWOCH 30. MAI!

Firma: Sky F,lyer
Kurzël: T3 R , F
WKN: A 0 L C M C

P,reis: 0.30
4 T Prognose: 1.15
I,S I,N: US,8,3,0,8,2,R,1,0,7,7

SEHEN SIE ES AM MITTWOCH 30. MAI!

He wrote until dawn was coming up in the east and then fell into bed
and slept for four hours.
He noted with deepening misgivings that there were red marks like weals
on her cheeks and arms.
But if you want me to take you away, to scare you or involve you or
make you cry or grin, yeah.“

Dienstag, Mai 22, 2007

schöne heile welt







das dritte wochenende in folge in idyllischster bilderbuchlandschaft hat gewisse spuren hinterlassen. irgendwie wird man dauerbeschwingt und sucht im netz nach lustigen reimen. hier zb von lornsen boy:

Auf einer roten Wiese
tanzt ein gelbes Schwein
mit einem blauen Ochsen
den Walzer hinkebein.

Die Ziege, sie ist rosa,
pfeift den Takt dazu.
Fünf weiße Raben wiehern:
Nanu? Nanu? Nanu?

Ein grüngestreifter Kater
steht kopf und applaudiert.
Drei Frösche spielen Geige.
Die drei sind braunkariert.

Der Karpfen reitet auf der Gans.
Der Igel bläst Posaune.
Der Hecht schaut aus dem Mauseloch
und grunzt vor guter Laune.

Montag, Mai 07, 2007

alles beim alten in dessau



greiner sitzt im arbeitsraum
uwe trifft man in der hardenbergküche
conny sucht einen parkplatz für den gelben flitzer
und der schielende koch steht noch immer an der bar im bauhausklub ...
hat sich nicht viel geändert in dessau. nur das das bauhaus jetzt fertig renoviert ist und alle bäume ringsrum radikal beseitigt wurden. auch an herrn raffler kommt man wie immer nicht vorbei- ihn trifft man im knallrosa hemd auf der kornhausterasse. alles beim alten. irgendwie schön, irgendwie gruselig.
dessau, hach, ach

Freitag, Mai 04, 2007

bahn-erlebnisreise



eben flattert ein aufwendig gestalteter reiseflyer auf meinen tisch. mit caterina reisen kann man auf deutschlands schönste insel- sylt im bequemen fernreisebus fahren. dazu ist oben stehendes bild zu sehen. ich bin dabei. wer kommt noch mit? peggy, bringst du die taucherbrille mit? wäre doch zu schade, wenn man vom "bequemen fernreisebus" aus keine quallen und seesterne betrachten könnte. ahoj.

Mittwoch, April 25, 2007

neulich im brennslauerberg



prenzelberger familienidyll
der schnieke papa schiebt stolz den kleinen im kinderwagen »seht her, wir haben es geschafft, wir haben schon das zweite kind, das ZWEITE!« ruft sein blick in die runde. die kleidung ist farblich auf die der radspeichen abgestimmt. mama läufte einen halben meter vorneweg (im wedding ist es ja umgekehrt) und hat einen furchtbar wichtigen businesscall zu handeln. hinterher trottet eine 5-jährige die exakt ihre mutter kopiert. sie klemmt sich das plastehandy ans ohr, nickt ganz beschäftigt, macht eine ernste miene und ist hochkonzentriert. irgendwie strange.

und gleich danach ein prenzelberger supagirl
die karotte röhrt so eng und cool es nur irgend geht, eine zerfetzte tasche vom flohmarkt baumelt am arm, die 60s-sonnenbrille verdeckt das ganze gesicht (so eine hab ich auch, klar), irgendwas glitzert und irgendwas bammelt, bling blingt, vielleicht ein paar indische armreifen. auch sie handyfoniert mit eindringlicher hoher stimme »ja ich habe die ganze woche versucht ihn zu erreichen, ja klar mann, aber ich konnte ihn nicht erreichen, weil er war einfach nicht zu erreichen...«
äh, ah, ja.

so ist das. die einen sind so, die anderen sind so und alle sind ganz so doll und im wedding steht mit filzer am mülleimer geschrieben "eh schmeis doch nich hier ey"

Donnerstag, April 12, 2007

run for me


fitness ist angesagt. frühling und so. da kommt man nicht drumrum. schon gar nicht mit nem erfolgreichen halbmarathönnler (und das hat jetzt nichts mit tonne zu tun) an der seite. das kiesersche rückengewichtegehebe macht irgendwie gerade keinen spaß, abgesehen von der immer wieder mienenerhellenden geräteaufschrift "bitte den beinspreizhebel kontrolliert betätigen". der jahresvertrag läuft aus und ein neuer sport muß her. draussen, draussen will ich sein. und weil s ja um die ecke gleich so grünt und sprießt ist laufen eine gute idee. dass man dafür super gut equipt sein muß, is schon mal klar- spätestens nach einem blick in den absatzlastigen schuhschrank. also ab zu "k statt sport" zum lauftest. während ich mir noch überlege, ob ich jetzt tatsächlich vor aller anderen augen aufs laufband steigen will, um mein fußabrollverhalten filmen zu lassen und den demenstprechen teuren äh tollen laufschuh ausfindig zu machen, finde ich mich schon in den fängen einer männlich herben verkäuferin. na ja, is ja jetzt auch egal, denke ich mir, und stolpere geduldig und zumindest versucht elegant übers band. irgendwie werde ich den verdacht nicht los, das es eine echte laufbandtourismusbewegung gibt. manche scheinen nur dahin zu kommen, um anderen beim hecheln zuzusehen. egal, die leute haben ihren spaß, ich meine schuhe.
jetzt tue ich also so, als ob ich sportlich wäre und drehe ab und zu mal ein paar runden. neulich kam ich auf die idee, den rückweg mit einem kurzen einkauf zu verbinden- kennt mich doch keiner hier, dachte ich beim aldi um die ecke. steh ich also knallrot im gesicht an der kasse, dehne derweil ein wenig meine unterschenkel, ringe nach luft, ernte jede menge mittleidige blicke und treffe natütlich prompt eine wedding-neubekanntschaft. auch schön. gleich mal mit den fitmachenden molkedrinks angestossen. man stumpft ja eh ein bißchen ab mit der zeit. in berlin muß einem nichts peinlich sein. ich erinnere nur an frau z aus oranienbaum, die ihren hauptstadtbesuch einmal versehentlich in den heimatlichen roten samtpantoffeln absolvierte. den ganzen tag über fiel es niemandem auf, wahrscheinlich hielt man es eher für einen neuen trend. als sie aber zurück in oranienbaum aus dem auto stieg, schrie gleich der erste passant: was, so warst du in berlin?!?
früher, als ich noch nicht sooo sportlich war wie jetzt, war ich jederzeit gern bereit, über laufwütige zu lästern. wie kann man nur- mitten in der stadt- mit hochrotem kopf- wie peinlich... aber veschwitzt und zugeklebt- auch diese zeiten sind vorbei. vorgestern nämlich erreichte ich die vorerst höchste hürde im "mir-doch-egal-was-die-leute-denken-status". es geschah auf der route tiergarten- regierungsviertel- spree-und zurück. uferwärts wollten wir vorbei am bahnhof friedrichstraße. wollten wie gesagt. stattdessen entpuppte sich der weg als sackgasse. einziger ausweg: die durchquerung des komplett menschenüberfüllten s/u/und.auch.noch.regionalverkehr!bahnhofes. im größten feierabendverkehr joggten wir locker fluffig im gleichschritt durch unzählige gruppen businessgekleideter fassungsloser menschen, deren blicke ich so schnell nicht vergessen werde. mühsam versuchten wir uns die vorangegangenen 40 laufminuten nicht anmerken zu lassen und lässig zu wirken. stockwerk für stockwerk kämpften wir uns voran, die freiheit vor augen. auf den zahlreichen treppen, bekamen wir mehrfach unterstützung- " ihr schafft das", "run for me" und so weiter. vom vielen lachen und vielen laufen bekam ich ziemliches seitenstechen. aber spaß machts trotzdem.

Dienstag, März 13, 2007

früher froher frischer frühling



12 x f:

flatternde flugobjekte fliegen federleichten fußes, flimmern farbig, flanieren famos, fallen fast,
feiern flüchtige ferientage
(f)äh (f)oder (f)so

Freitag, März 02, 2007

Freitag, Januar 26, 2007

Geht's noch?


Geht immer:
Spaß haben.
Läuft man lange durch den langen langweiligen unterirdischen Gang von der U12 zur U6, kann man immer mal ein bißchen Bewegung in den Alltag bringen. Dazu muß man nur hektisch auf die Uhr schauen und dann losrennen. Garantiert laufen alle anderen mit, selbst wenn sie auch eben an der Digitalanzeige gesehen haben, dass die nächste Bahn erst in 4 Minuten kommt...


Geht nur bedingt:
Ernst bleiben.
Wenn beim Yoga 30 Mann mit geschlossenen Augen auf dem Rücken liegen, den Mund soweit wie möglich aufreissen, um dann mehrmals zu fauchen wie ein Löwe, dann soll mir mal bitte einer erklären, wie man da ernst bleiben kann.


Geht nicht:
Klar im Kopf bleiben.
Erhitzt man drei leere Tassen in der Mikrowelle, um dann nach zwei Minuten Rumstehen und Vor-sich-hin-starren festzustellen, dass man die Milch für die Tassen für den Milchkaffee aber noch in der Hand hält, und ertappt man sich dabei, dass man sofort »Apfel Z!« denkt, dann ist es Zeit für's Wochenende...

Dienstag, Januar 16, 2007

U6 richtung alt-mariendorf



zwei türkische halbstarke in heftiger diskussion
»ey, hab isch ihr gleich gesagt: isch heirate disch nur, wenn du tisch mitbringst!«

Freitag, Januar 12, 2007

monster.nachtrag





hier über ein paar umwege also die bilder zum gestrigen blogeintrag*

Donnerstag, Januar 11, 2007

Monster



Egon, mein Patenkind, steht total auf Ritter spielen (und Fußball, is klar). Das ganze vergangene Wochenende glich einer einzigen Schlacht. Ich weiß nicht, wieviele Male mein Kopf gespalten wurde, wie oft ich in finsteren Höhlen bei Wasser und Brot für immer bleiben mußte und wie oft mich ein Drache bei lebendigen Leib verspeist hat. Diskussionen, wie "aber wir können doch auch mal befreundete Ritter sein?" führten zu Unverständnis und Gewalt. "Du hast ja gar keine Ahnung! Du stehst ja auf dem Kopf." Na gut, seufz, dann eben wieder Wasser und Brot.
Leider noch immer rechnerlos, da das gute Stück seit Wochen in der Reha ist, kann ich keine Bilder vom Patenkindwochenende veröffentlichen. Kommt aber noch. Solange schon mal ein Platzhalter. Auf dem einen Bild hätte man zB sehen können, dass bei Playmobil die Bösen, die von Hause aus angeketteten und gefesselten Spielfiguren, schwarzafrikanischer Herkunft sind. Das hat mich echt schockiert. Der einzige Farbige im ganzen Set is natürlich der Böse. Klar.
Ich hoffe, das hat keinen Einfluß auf Egons Weltbild. Er wird übrigens sowieso mal ein weltberühmter Fußballstar. Mit seinen gerade mal 4 Jahren trainiert er jetzt bei Dessau 05. Na dann – Anpfiff!

Freitag, Januar 05, 2007

» Liebe, Feuer, Husten, Gicht...


... lassen sich verbergen nicht.«
Toll. Was man doch so alles lernen kann. Ich habe es ja schon lange aufgegeben in der Berliner Bibliothek Bücher zu erwarten, die ich wirklich gerne lesen würde. Früher, als ich noch Mitglied in der Sadtbücherei Dessau war, brauchte ich nur zu den Regalen mit zahlreichen Neuerscheinungen zu gehen und hatte allerhöchstens Mühe, alles nach hause zu bekommen. Hier aber ist immer alles ausgeliehen. Mal ganz abgesehen davon, in welch gruseligen Zuständen die meisten Bücher sind, manche sollte man lieber mit Mundschutz und Handschuhen lesen. Aber gut. Man ist ja flexibel und so habe ich mir seit einem Jahr eine bibliophile Ersatzbefriedigungssparte ausgesucht. Eine herrliche Regalreihe, die einzige immer gleich sortierte (vermutlich weil nie einer dahinkommt) - meine Lieblingsabteilung »VO« - Volkskunde. Ein Sammelsorium der kuriosesten Themen. VO 770 zum Beispiel bietet mehrere Bücher zum Thema »Bauernerotik in den Alpen«, unter VO 768 findet man alles »Vom Umgang mit der Leiche«, VO 722 bietet »Stickmotive aus alten Musterbüchern« und VO 800 beheimatet meinen derzeitigen Favoriten, ein kleines braunes Buch »Sprüche für Haus und Gerät«, eine Neuauflage von 1892. Darin finden sich viele Weisheiten, eben zu Haushalt und Gerät. Zu den Geräten (oder zum Haus?) zählen auch Männer. Dazu wird geschrieben: »Ein Mann, ein Wort; das merk' sofort, Denn Manneswort sei wahres Wort!« Äh, ja klar, und sonst so? Über Frauenzimmer stand nur langweiliges Zeug im Buch, von wegen sie müssten aufgeräumt sein und so. Na ja, nach so viel spannenden Büchern ist man jedenfalls sehr dankbar und froh, wenn man bekocht wird und noch dazu so eine stattliche Truckermahlzeit auf den Tisch kommt. Ein Hoch auf die Küche, und vielen Dank noch mal!