Donnerstag, Oktober 26, 2006

mann eh



es gibt so tage, da läuft alles glatt. und es gibt tage, da geht das irgendwie nicht. da sitzt schon morgens die frisur nich (welche frisur?!), da ist die jeans verschwunden und der kuschelpullover in der wäsche. es gibt tage, da bemüht man sich in der ubahn, trotz seiner vielen taschen, elegant aufzustehen und in genau in dem moment bremst die ubahn und man sinkt einem verdutzt guckenden fremden auf den schoß, zur freude aller umstehenden. es gibt tage, da stellt man im spiegel des aufzuges fest, dass die bluse auch schon mal lockerer saß und wenn man sie dann eben offen trägt, erkennt man, was das funzellicht des badezimmers verbarg – eine zahnpastaspur genau am rechten fleck. es gibt tage, da geht auch das emailprogramm auf arbeit nur so, wie es will und man kann warten und warten und warten. es gibt so tage, da jagt ein kommunikationsproblem das andere, zwischenmenschliche mißverständnisse türmen sich auf und müssen mühsam entknotet werden. es gibt so tage, da wird man zu alledem mehrfach angesprochen, ob man noch müde sei oder ob man krank werde, man sehe so schlecht aus. es gibt tage, da kann man nur hoffen, dass der nächste ein besserer sein wird.

Montag, Oktober 23, 2006

parasol






im sächsischen wald steht allerhand rum. da muß man drüber weg und drunter durch und manches kann man auch zu hause in die pfanne hauen: »nu. ham sie aber viele bilze gefundn! die düde die nähm mer ihn glei ab. un barasolbilze! nu, die gönn se essen. nu! och mehrmals«

Dienstag, Oktober 17, 2006

zeitfenster



für manche dinge, hat man das gefühl, bleibt einfach keine zeit. das ist hart, aber was soll man machen. stets zu entscheiden, was nun wichtiger ist, was man lieber oder lieber nicht will, das ist nicht leicht. vielleicht erinnert sich noch wer, wann dieses foto hier entstanden ist * magic botschaft, you know? auf jeden fall verbringe ich einen teil meiner zeit mit dem analysieren und auswerten von tatortfolgen. da ich oft auf mangelnde ernsthafitgkeit stosse (»ach, an der stelle hab ich umgeschalten« oder »da bin ich dann wohl eingeschlafen« ) habe ich mich nach einem fachlich qualifizierterem forum umgesehen. leider ist es gestaltungstechnisch überhaupt nicht hübsch, aber darum geht es ja ausnahmsweise auch mal nicht:
  • expertenforum
  • ab jetzt wird jede folge bewertet. nich, dass es wichtig wäre, aber irgendwo muß man ja hin mit den dingen, die einen bewegen. andere fahren zum zwiebelfest...

    Montag, Oktober 16, 2006

    schüttle dich und rüttle dich






    zweikommafünf tonnen äpfel immerhin haben wir von heikos bäumen geschüttelt. das gibt ne menge schnaps. gefühlte zweikommafünf tonnen lecker essen haben wir nebenbei verdrückt, schaschlik (vom schafsbock ohne namen) über der glut, borschtsch, kartoffelsalat nach henrys muttis rezept, kräuter-, tomaten-, spinatbutter auf frischem brot, omas gebackender kuchen und selbstgemachter eierlikör,,, dazu wasser aus der pumpe und ein bioklo mit herz und herrlicher aussicht auf die apfelbäume, die schafe und die kuh geisha und die hunde um uns herum. kinder is das landleben schön:-)

    Dienstag, Oktober 10, 2006

    dr.seltsam in schwarzweiß



    gestern im ICE nach berlin, teile ich mir den buchenholzimitatklapptisch mit einem sympathischen jungen mann. zu seinem weißen hemd trägt er eine weiße hose, weiße socken, weiße schuhe. ununterbrochen hämmert er texte in seinen weißen laptop und hört musik, natürlich mit dem ipod in weiß. ein farbiger punkt im strahlenden dr.best-gegenlicht ist ein dickes buch, das er ab und zu hektisch durchblättert, ohne darin zu lesen um mir dann ein lächeln zu schenken und eifrig weiter zu tippen. »GESUNDHEITSPSYCHOLOGIE« steht auf dem giftgrünen umschlag. aha. ich jedenfalls schreibe ganz altmodisch seitenlange briefe auf papier mit stift. als meine miene leer geschrieben ist, greife ich souverän zur ersatzmiene, baue den stift fachmännisch auseinander und bekomme ihn äh irgendwie nicht wieder zusammen, weil die feder, die straff gespannt werden muß, so widerspenstig ist. ich spanne also die feder und spanne und spanne und aus versehen lasse ich los. schnipps - mit großem schwung und in beeindruckender geschwindigkeit knallt meine miene samt feder und stiftvorderteil meinem gegenüber auf die stirn. wie angestochen springt der zu tode erschrockene auf. ein herrliches bild. total ungläubig guckt er mich an. gut gezielt. über der nase genau zwischen den augen hat er jetzt einen schwarzen punkt - man, war das ein treffer! die frau am nachbartisch fängt lauthals an zu lachen. ich entschuldige mich peinlich berührt und erkundige mich bemüht höflich nach dem grad der verletzungen. nix passiert zum glück. ich muß unter dem tisch verschwinden um mir das lachen zu verkneifen. kameradschaftlich hilft er mir unter den sitzen die geschosse wieder einzusammeln. in seinem rucksack finden wir schließlich die letzten einzelteile. er ist immer noch so schockiert, dass er erstmal für 10 min verschwinden muß. die frau von nebenan sucht meinen blick- wir müssen uns das lachen verkneifen. schwierig. nun ja. als er zurück kommt widme ich mich konzentriert meinem brief und kann ihm nicht mehr in die augen blicken, denn leider sehe ich immer wieder meinen schuß und sein aufspringen vor mir, so dass ich immer wieder lachen muß. der weiße holt sein handy aus der tasche und positioniert es rechtwinklig neben dem laptop. (überraschung- es ist nicht weiß, sondern dunkelblau!). stille im abendlichen zugabteil. dann vibriert das telefon und als klingelton ertönt eine schrille künstliche stimme: "BIST DU ALLEINE? HAST DU BOCK AUF GANG BANG?" mr. white wird feuerrot, räuspert sich, guckt irritiert zu mir und der frau am nachbarstisch, die nun endgültig in gelächter ausbricht, genau wie ich. betont seriös meldet er sich am telefon mit " doktor langer, guten tag" und vertieft sich in ein tiefenpsychologisches fachgespräch. nun ja, der gute wird wohl noch eine weile an diese zugfahrt zurück denken. mein stift, der ihm die strin markierte ist nämlich leider wasserfest.