modern kommunizieren kann man auch von woanders. selbst im neapolitanischen hinterland gibt es free internette. nur, ach du liebe zeit, auch das bloggermenue is hier in italiano und irgendwas kommt hier immer von wegen viren und attenzione. aber macht ja nischt. eben faehrt eine metro vorbei- das ist die neapel u-bahn die fast nur ueber der erde faehrt. das haus bebt, so muss es sich auch in pompeji angefuehlt haben, damals als der grosse ascheregen kam. als wir gestern versucht haben, unser hotel zu finden, war uns auch recht dramatisch zumute. es war schon schwierig in italienglese den richtigen bus zu finden. dann an der halbwegs richtigen station auszusteigen und einen stadtplan zu finden. wir waren zwar da, wo wir hin wollten, nur war da nicht die strasse unseres hotels! der plan, den wir vom hotel bekommen hatten, war schlichtweg falsch. von passanten erhielten wir dazu verschiedene auskuenfte "via nuovo agnano- das ist noch 50 km von hier! also nein, 15, ach ich kann halt kein englisch" via nuovo agnano? das ist ausserhalb, da muesst ihr ein taxi nehmen. das kostet" "mit dem taxi? 15 euro, das ist so weit draussen, da muss man den ganzen weg zurueck auch mit bezahlen". schliesslich suchten wir eine metrostation und fuhren im schrittempo in s schoenste heckert-ghetto. madonna mia. cosa fare?! eine unwirsche metroauskuenftlerin hatte uns eine haltestelle genannt, an der wir verunsichert ausstiegen. e poi? wir fragten im besten italienisch einen passanten, der selber erstmal noch zwei weitere leute zurate ziehen musste, was uns nicht gerade mut machte. schliesslich erklaerte er, es seien zu fuss nur noch 1,2 km. mehrmals beschrieb er den weg bis zu einem platz, an dem wir dann die polizei fragen sollten. warum? non lo so. er lief im eiltempo davon, wir trotteten los, von hitze und mittlerweile schwerem gepaeck geplagt. an besagter stelle angekommen, blickten wir uns um und ueberlegten kurz, was tun und wohin gehen, als unser informant aus einer tuer geschossen kam und aergerlich fragte, warum wir denn nicht die polizei fragen. die steht doch schliesslich da. hm na gut, wenn s hilft. wir also zur polizei- zwei schmucke carabinieri, die sich gerade mit zwei maennern unterhalten. sichtliche freude ueber unser auftauchen. "via nuovo angano?" fragende blicke. na toll. "da muesst ihr mit der metro eine station zurueck fahren." das wollen wir nicht so recht glauben und schuetteln den kopf. wir zweifeln ein wenig an der lokalen ortskenntnis. "oder ihr muesst laufen, in ungefaehr diese richtung" der schweiss tritt uns sichtbarer auf die stirn. koenenn wir ihnen glauben oder werden wir endlos in der gegend herum irren? die maenner diskutieren, in welche richtung wir muessen und wie weit es wohl ist und ob wir das mit gepaeck laufen koennen. schliesslich sagen sie: ihr muesst fahren und zwar mit uns. aeh cosa? wir sehen uns an. die carabinierei halten uns, wie im film einer links, einer rechts, die tuere auf, wir steigen ein- und fuehlen uns wie eine mischung aus verbrechern und geretteten. los geht s in einem tempo, das mir sofort schlecht wird und ich nicht hingucken kann. wir rasen und ueberholen alles und jeden. ist mir schlecht. trotz des hohen tempos diskutieren die beiden heftig weiter, wo wir denn nun hin muessen. schliesslich- vollbremsung, so dass wir auf den harten ungepolsterten sitzen gegen die kugelsichere panzerglasscheibe fliegen. wir stehen vor unserem hotel! von innen koenen wir die tueren natuerlich nich oeffnen. was es fuer einen eindruck machen muss, wenn man so vor einem echt schicken hotel aussteigt, das wollen wir lieber nicht wissen. mille grazie.-)