Montag, November 27, 2006

morgengymnastik


morgens steht der reguläre BVG-fahrgast still, starr und steif in der untergrundbahn. man starrt löcher in die luft, ist in gedanken schon auf arbeit oder hängt günstigenfalls noch den angenehmen seiten des wochenendes nach. auf türkischen zeitungen kann man unaussprechliche, dafür aber schön aussehende wörter entdecken. stille und ein angenehmes gedankenvakuum beherrschen die atmosphäre. ein alter mann steht mitten im gang und geht sympathischen zwangshandlungen nach. rhythmisch knickt er zweimal die beine ein und steht dann wieder still, zählt leise bis 10, dann macht er zwei angedeutete kniebeuge um gleich darauf den kopf in den nacken zu werfen, den mund aufzureissen und wie bei einem lautlosen schrei, den blick zur decke, den kopf zu schütteln. und dabei strahlt er über das ganze gesicht. echt wahr.

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